Zum 100. Geburtstag von Aldo Moro

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100 Jahre wäre Aldo Moro am 23.9. geworden, international bekannt durch sein grausames Lebensende: die Entführung und Ermordung des mehrfachen Ministers und Regierungschefs Italiens durch die Roten Brigaden. Weniger bekannt ist die Mitgliedschaft des vierfachen Vaters im Laienzweig des Dominikanerordens. Als Student der Rechtswissenschaften trat er 1938 dem Laienzweig des Predigerordens bei. Seinen Glauben bezeugte er mit seinem Engagement in Politik und Gesellschaft.
Moro engagierte sich parteipolitisch bei den Christdemokraten, deren Generalsekretär sowie Vorstandsvorsitzender er war. Seine Kontakte zu Dominikanern führte ihn zu einer eingehenderen Beschäftigung mit der christlichen Sozialethik, die ihn fundiert das Wohl aller Italiener im Blick nehmen liess, vor allem derjenigen, die vom wirtschaftlichen Fortschritt nicht profitierten. In diesem Sinne formulierte er: “Niemand soll an den Rand gedrängt werden, niemand soll aus der Vitalität und dem Wert des sozialen Lebens ausgeschlossen werden“. Darum wurde er dem gemeinwohlorienierten Flügel seiner Partei zugerechnet. Der Abgeordnetenkammer gehörte er seit 1948 an. In den 60er und 70er Jahren war er Regierungschef Italiens und Minister in verschiedenen Ressorts. Er arbeitete immer wieder über herkömmliche Parteigrenzen hinweg. So unterstützte Moro die von der Kommunistischen Partei Italiens geduldete Minderheitsregierung der Christdemokraten, was zu seiner Gefangennahme durch die Roten Brigaden und seinem Tod beitrug.
NORBERT SCHMEISER
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