Alle Zweige der dominikanischen Familie eint die auf vier Säulen ruhende dominikanische Spriritualität und Lebensweise: Gemeinschaft, Gebet, Studium und Apostolat. Während Gemeinschaft und Gebet naturgemäß vielen christlichen Gruppen eignet, gehören sie in Kombination mit Studium und Apostolat zum Proprium des Predigerordens. Wie die Brüder und Schwestern pflegen Dominikanische Laien in den Gemeinschaften und allein das Stundengebet der Kirche und das Rosenkranzgebet im Rahmen ihrer zeitlichen Möglichkeiten, streben in der Feier der Eucharistie, im persönlichen Gebet und in der Kontemplation eine enge Freundschaft mit Gott und mit Maria und widmen sich lebenslang dem Studium (formatio permanens). Diese organische Einheit der vier Säulen sind eigentlich nichts anderes als die volle Entfaltung christlicher Existenz. Doch dienen die drei ersten Säulen (Gemeinschaft, Gebet und Studium) vor allem als Grundlage, Vertiefung, Ermöglichung und Ausformung des Apostolats, das die eigentliche Sendung des Dominikanerordens ist . „Jedes Mitglied des Dominikanerordens muss fähig sein, das Wort Gottes zu verkünden. In der Verkündigung nehmen Christen das prophetische Amt wahr, zu dem sie durch Taufe und Firmung bevollmächtigt sind“ ( aus der Regel der Dominikanischen Gemeinschaften).
Dominikanische Laien vervollständigen gewissermaßen die Berufung der Brüder, der kontemplativen und der apostolischen Schwestern im Predigerorden. Sie haben den Auftrag, unabhängig oder in Zusammenarbeit mit den Brüdern und Schwestern, die Frohe Botschaft in Lebensbereichen zum Leuchten zu bringen, die von den Ordensleuten nur schwer oder gar nicht erreicht werden können. Naturgemäß ist ein wichtiges Ziel des Ordens, das Erkennen der Zeichen der Zeit und der Einsatz für die Gerechtigkeit, für sie eine besondere Herausforderung. Dazu setzen sie ihre ganze Erfahrung ein, die sie aus ihrem Leben „in der Welt“ in Beruf und Familie mitbringen. Die Mittel und Wege, die ihnen dafür zur Verfügung stehen sind praktisch unbegrenzt.