Ein Tag in Freiburg

Krieg gegen die Bevölkerung„: Zu diesem Titel referierte am vergangenen Samstag Dr. Christoph Trinn  in den Räumen der Dominikanerpfarrei St. Martin in Freiburg i. Breisgau. Der Vortrag war Teil einer Veranstaltungreihe anlässlich des Ordensjubiläums. Der Referent ist Laiendominikaner und Konfliktforscher am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg.

Sein Vortrag schlug eine Brücke von dem Dominikaner Bartolomé de las Casas, der im 16. Jahrhundert für die Rechte der Ureinwohner in Mittelamerika kämpfte und einer der Begründer des Menschenrechtsbegriffs war, zur aktuellen Kriegssituation in Syrien und im Irak und zeigte Parallelen auf  zwischen kolonialer Ausbeutung und Versklavung der Indios damals und dem Mangel an Selbstbestimmung in autoritären Systemen heute.

Im Anschluss an den lebhaft diskutierten Vortrag traf sich die Freiburger Dominikanische Familie zu einer Führung zu Orten mit geistlicher Geschichte und Gegenwart in Freiburg. Der Rundgang begann vor dem Gebäude am Rathausplatz, das als Franziskanerkloster gegründet wurde und heute ein Dominikanerkloster ist.

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Von dort ging es zum Münster, vor dem mehr über die Schönheit des berühmten Turms, die Identität einiger der Fassadenfiguren und über echte und falsche Wasserspeier zu erfahren war.

Nicht nur unter steinernen Tieren und Fabelwesen, sondern auch  unter unseren gefiederten Freunden aus Fleisch und Blut scheint das Münster sich großer Beliebtheit zu erfreuen

Interessant war, dass auch dereinst schon manche geistliche Herren nicht immer vorbildlich ihren Pflichten nachkamen. Auf dem Weg von der Herrenstraße (ursprünglich Pfaffengasse) zum Münster mussten deshalb die Domkapitulare durch das Präsenzgässchen, um zumindest den guten Willen zu demonstrieren, dem Chorgebet beizuwohnen

Das Erzbischöfliche Ordinariat wurde zwischen 1902 und 1906 auf dem Grund des ehemaligen Augustiner Chorherrenstifts errichtet, das nach der Säkularisation von der evangelischen Gemeinde für Gottesdienste genutzt wurde.

Von dort ging es zum Augustinermuseum, einem ehemaligen Augustinereremitenkloster mit gotischem Kreuzgang, das heute eines der bedeutendsten Museen im badischen Raum beherbergt.

Vom Vorplatz aus kann man einen Blick auf den Überrest eines Giebels des ehemaligen Klosters des Antoniterordens erhaschen, der sich der Pflege der am „Antoniusfeuer“ Erkrankten verschrieben hatte. Für das Antoniterkloster in Isenheim hat Mathias Grünwald den berühmten Altar geschaffen.

Zwischen Augustinermuseum und Antonitergiebel gab es auch andere interessante Dinge zu sehen

 

Endpunkt des Rundgangs bildete das ehemalige Dominikanerinnenkloster Adelshausen (ursprünglich Kloster Zu der Verkündigung Mariae, der Jungfrau und Mutter Gottes, und St. Catharina), das aus der Fusion von fünf mittelalterlichen Dominikanerinnenklöstern hervorging. Die ehemalige Klosterkirche wird auch heute noch genutzt und ist als Adelshauser Kirche Mariä Verkündigung und St. Katharina bekannt.

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Der Abend fand einen sehr schönen Ausklang bei gutem Essen, Wein und lebhaftem Gespräch im Refektorium des Klosters, zu dem die Brüder die dominikanischen Laien und den Kenner der Freiburger Stadt- und Klostergeschichte, der uns geführt hatte, einluden.

Wer noch mehr über die dominikanische Geschichte und Gegenwart in Freiburg wissen möchte, sei auf die sehr interessante und vielseitige nächste Veranstaltung im Jubiläumsjahr hingewiesen: der Dominikanertag im Augustinermuseum.

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