„Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.„
1 Thess 5, 16-18
Das Gebet ist eine allgemeine Aufgabe des Volk Gottes. Im Gebet bringen sich Christen selbst vor den Gott, der sie geschaffen, erlöst und berufen hat. Vor Gott stehend können sie ihm, auf den sie vertrauen ihre Bitten, Anliegen und ihr ganzes Leben darbringen.
In besonderer Weise sind die verschiedenen Glieder der Orden und geistlichen Gemeinschaften berufen sich im Gebet Gott zu zuwenden. In dieser Zuwendung bringen sich diese Menschen nicht nur selbst vor Gott, sondern tragen auch die „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, …“ (gaudium et spes) vor den, der unsere Wirklichkeit schuf.
Die Regel der Dominikanischen Gemeinschaften im Orden des Hl. Dominikus verweist auf das Gebet, wenn es um die Quelle der Kraft für das Apostolat geht. Das Gebet, in all seinen Ausformungen, hat das Ziel der Verkündigung. Nur wo eine feste und starke Beziehung zum Grund des Glaubens besteht, kann auch Verkündigung stattfinden. Thomas von Aquin sagte zu dem Thema des Zusammenhangs von Kontemplation (beschauendes Gebet) und Verkündigung: „contemplari et contemplata aliis tradere“, was so viel wie „Kontemplieren/Betrachten und das darin Erfahrene weitergeben“. Heute würde man wahrscheinlich sagen: „Nur von dem was ich erfahren habe kann ich auch etwas sagen.“
Um einen solchen Erfahrungsschatz anzulegen gibt es verschiedene Methoden. In der Regel werden explizit das Stundengebet, die Feier der Eucharistie, der Rosenkranz und die Umkehr nach dem Evangelium aufgeführt.