Der Orden der Predigerbrüder (Ordo fratrum predicatorum) besteht nicht nur aus Ordensmännern im schwarzweissen Habit sondern aus einem ganzen Strauß von Gemeinschaften und Gruppierungen, die ihm in unterschiedlicher Intensität der Bindung angehören. Es mag überraschen, dass Laien nicht nur Bestandteil des Dominikanerordens sind, sondern dass ein Teil von ihnen zusammen mit den Brüdern und den in Klausur lebenden Nonnen (Moniales) den inneren Kern des Ordens bilden, dessen einigendes Prinzip der Ordensmeister ist. Während die Brüder und die Moniales ihm bzw. seinen Stellvertretern bei ihrer Profess Gehorsam geloben, legen die „inkorporierten“ Dominikanischen Laien vor ihm bzw. seinen Stellvertretern ein Versprechen ab, nach der Regel der Dominikanischen Gemeinschaften zu leben.
Um diesen inneren Kern scharen sich eine ganze Reihe anderer Ordenszweige, die zwar den Ordensmeister als Zeichen der Einheit der Dominikanischen Familie anerkennen, aber von ihm unabhängig sind. Dazu gehören die Kongregationen der apostolisch und caritativ tätigen Schwestern, die Dominikanischen Säkularinstitute, die Dominikanischen Priesterbruderschaften, die Dominikanischen Akademikervereinigungen und andere „assoziierte“ dominikanische Laiengruppen, die kein oder nur auf Zeit Versprechen ablegen und von denen die Internationalen Dominikanischen Volontäre (Dominican Volunteers International, DVI) und die Internationale Dominikanische Jugendbewegung (International Dominican Youth Movement, IDYM) überregionale Bedeutung erlangt haben.