Starre und Abstieg










Bild: Unsplash/Kaleb Tapp

Karsamstag ist ein seltsam zeitloser Tag.
Der Karfreitag liegt noch vor Augen, aber Ostern ist noch nicht da.
Für viele Menschen ist Karsamstag deshalb nur schwer zu greifen.

Karsamstag ist ein Tag der Schockstarre. Die Jünger Jesu werden verzweifelt, gebrochen, ja schockstarr gewesen sein. Alle Hoffnung scheint verloren und die österliche Perspektive noch nicht in Sicht. Die Jünger waren Verlassene.

In der Ostkirche ist ein zentrales Ostermotiv die „Höllenfahrt“ Jesu. ER, der Sohn Gottes, steigt nach seinem Sterben hinab in die äußerste Verlassenheit des Todes. Der Karsamstag vertieft und verdeutlicht die Wirklichkeit des Todes Jesu. Er ist kein Scheintoter, hat nicht nur ein Menschenkostüm ausgezogen oder den Platz getauscht. Jesus ist wahrhaft gestorben und teilt unser Todeslos.

Für Hans Urs von Balthasar ist es die absolute Gottverlassenheit, die am Karsamstag aufscheint. Gott, der sich in Christus von sich selbst ins weiteste entfernt um bei uns Menschen zu sein. Nach der Hingabe am Kreuz ein weiteres Zeichen der Liebe. Gott wird in Jesus selbst zum Menschen und erträgt die Zerrissenheit zugleich der „Ganz-Andere“ und wahrer Mensch zu sein.

Was tun mit diesem Karsamstag?
Aushalten. Die Starre der Jünger verinnerlichen. Die Tiefe der Bedeutung der Höllenfahrt Jesu durchdenken, verinnerlichen und im Herzen annehmen. Der Karsamstag ist ein Nicht-Tag, der in seiner Tiefe und Stille herausfordernd ist.

Einen stillen Tag wünscht

Herr Felix Hoffmann OP

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