Am 1o. Mai wurde in Regensburg die durch den Kulturfonds Bayern in Kooperation mit der Diözese Regensburg, der Stadt Regensburg und den beiden Ordensprovinzen Deutschlands und Österreichs geförderte Ausstellung „Mehr als Schwarz & Weiß“ zum Ordensjubiläum eröffnet. Sie dauert noch bis zum 15. August und bietet ein reichhaltiges Begleitprogramm. Schirmherren sind Dominik Kardinal Duka OP, Prag; Bischof Charles Morerod OP, Fribourg; Christoph Kardinal Schönborn OP, Wien und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Die Bischöfe Morerod und Vorderholzer waren bei der Eröffnung anwesend.
Regensburg ist die einzige deutsche Stadt, in der der Predigerorden seit 1229 – und somit fast von den Anfängen des Ordens an -ununterbrochen präsent ist, heute in Gestalt des Dominikanerinnenklosters Hl. Kreuz und des Dominikanischen Zentrums.
In der ehemaligen Dominikanerkirche St. Blasius, einer der größten und bedeutendsten Bettelordenskirchen Deutschlands, einem Meisterwerk der Gotik, im Kreuzgang, der angrenzenden Albertus-Magnus-Kapelle und im Refektorium des ehemaligen Klosters zeigen Exponate vom 13. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Kunst die Geschichte und Gegenwart der Dominikanerinnen und Dominikaner im deutschen Sprachraum.
In der Basilika, die ab ca. 1240 mit einer Bauzeit von nahezu 150 Jahren errichtet wurde, und in den angrenzenden Räumlichkeiten führen Film- und Hörstationen sowie wertvolle Ausstellungsstücke wie mittelalterliche Handschriften, Goldschmiedearbeiten, Skulpturen und Gemälde die Besucherinnen und Besucher durch die Jahrhunderte: vom Aufblühen der Gemeinschaft über die Rolle der Predigerbrüder als Inquisitoren bis zu den Visionen der großen Mystiker wie Meister Eckhart und dem Wirken der Ordensschwestern und Ordensbrüder im 21. Jahrhundert*.
Viele Bilder und Informationen zur Ausstellungseröffnung gibt es hier, hier, hier und vor allem im begeleitenden Buch.
Das Forum Mittelalter der Universität Regensburg veranstaltet eine Ringvorlesung, die das Jubiläumsjahr mit 12 interdisziplinären Vorträgen zu den mittelalterlichen Bettelorden flankiert. Dabei werden Referenten der mediävistischen Fächer und internationale Gastreferenten ein facettenreiches Bild der Entstehungsbedingungen, der rasanten Ausbreitung und des religiösen, literarischen und kulturellen Wirkens der Dominikaner und Franziskaner in der mittelalterlichen Welt entwerfen.
Besonders hingewiesen sei auf einen Vortrag von Dr. Christoph Trinn, Konfliktforscher am Institut fürPolitische Wissenschaft der Universität Heidelberg und Mitglied der Freiburger Fraternität, zu dem Thema: „Krieg gegen die Bevölkerung“. Der Vortrag schlägt eine Brücke von dem Dominikaner Bartolomé de las Casas, der im 16. Jahrhundert für die Rechte der Ureinwohner in Mittelamerika kämpfte, zur aktuellen Kriegssituation in Syrien und im Irak.
Die Dominikanische Laiengemeinschaft Regensburg steht den Besuchern jeden Samstagnachmittag für Informationen und Gespräche zur Verfügung.
* Text teilweise von hier