Am Wochenende vom 14.-16. November fand der mittlerweile schon traditionelle Provinzstudientag der Dominikanischen Laien statt, diesmal im Kloster der Dominikanerinnen zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Landsberg am Lech und zu dem Thema „Gesundheit – Heil – Heiligkeit. Das Christentum als Heilsweg in der Verkündigung von heute“. Zum ersten Mal dauerte der Studien“tag“ ein ganzes Wochenende. Er begann am Freitagabend mit der hl. Messe und anschließender Vesper gemeinsam mit dem Konvent der Dominikanerinnen. Nach dem Abendessen und einer Vorstellungsrunde begann die inhaltliche Arbeit mit einem Vortrag von P. Dr. Paul Schäfersküpper, der ins Thema des Wochenendes einführte.
P. Paul ging zunächst auf den schwer fassbaren Begriff der Gesundheit und seine kontextabhängigen Definitionen ein und wies auf die grundsätzlich heilsame Trennung von Religion und Medizin hin, die im christliche Kulturraum traditionell vorherrscht. Die folgende Diskussion befasste sich mit dem Sinn bzw der Sinnlosigkeit von krankheitsbedingtem Leiden nicht zuletzt im Zusammenhang der aktuellen Sterbehilfedebatte, mit der Möglichkeit der zustimmenden Annahme des Leidens, sowie mit dem für uns Heutige fremden Begriff des „Aufopferns“ des Leidens z.B. im Sinne einer Teilhabe am Leiden Christi.
Das Gespräch zu diesen und anderen Themen wurde anschließend im lockeren Rahmen weitergeführt
Der Samstag, Hochfest des hl. Albertus magnus, begann mit den Laudes gemeinsam mit den Schwestern. In einem zweiten Vortrag stellte P. Paul die Grundhaltung des hl. Dominikus und Ereignisse in seinem Leben in den Kontext von Mit-Leiden, Barmherzigkeit, Heil und Heiligkeit. Dominikus verband in sich Actio und Contemplatio und lebte nach den alten dominikanischen Forderungen, dass das Erkennen der Zeichen der Zeit und das Hören auf sie, das Gebet und das Mitleid das Leben eines Christen bestimmen sollen. Das Mitleid(en) findet seinen Ausdruck in den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit, die Dominikus selbst über das Studium stellte, jedoch auch in den geistlichen Werken der Barmherzigkeit, die er zur wesentlichen Aufgabe seines Ordens bestimmte.
In einer zweiten Einheit wurden in kleineren Gruppen einige der Heilungswunder Jesu besprochen und die Ergebnisse nach der Lesung der Texte im Plenum diskutiert. In den ausgewählten Perikopen handelt Jesus zwar spontan aus sich heraus, doch stehen seine Taten auch immer im größeren Kontext des Heils und verweisen auf das Handeln Gottes, das bereits angebrochenen Reich Gottes und auf die Notwendigkeit der Erlösung.
Am Nachmittag bestand die Möglichkeit , die Schönheiten von Landsberg zu erkunden, bevor noch ungelöste Fragen des Vormittags diskutiert werden konnten.
Nach dem Stadtbummel und der Nachmittagseinheit trafen wir uns wieder zuMesse und Vesper in der Kirche
und nach dem Abendessen zu einem schönen Abend mit den Schwestern, denen wir noch einmal herzlich für ihre Gastfreundschaft danken.
Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto