Am 13. Februar gedenkt der Dominikanerorden des seligen Jordan von Sachsen, erster Nachfolger des hl. Dominiks als Generalmagister des Ordens
Jordan, um 1185 in Burgberg, Grafschaft Dassel (Weserbergland) geboren, kam mit etwa 25 Jahren als Student nach Paris. Als er im Frühjahr 1219 den heiligen Dominikus kennenlernte, dozierte er als Baccalaureus der Theologie an der Pariser Universität. Dominikus war zur Visitation der seit einem Jahr in Paris lebenden Brüder gekommen. Jordan besprach sich mit ihm und beschloss auf seinen Rat hin, die Diakonenweihe zu empfangen.
Einige Monate später setzte er sich mit dem eben aus Bologna eingetroffenen Bruder Reginald in Verbindung. Bei ihm entschied er sich, gemeinsam mit Heinrich von Köln, in den Orden einzutreten. Die beiden Freunde empfingen den Habit im Konvent von Saint Jacques am Aschermittwoch 1220 (12. Februar).
Schon kurze Zeit später, im April 1220, gehörte Jordan zur Abordnung von vier Brüdern, die dieser Konvent zum ersten Generalkapitel nach Bologna (Pfingsten 1220) entsandte. Dominikus hatte es zur Ausarbeitung der Konstitutionen des Ordens einberufen.
Das Generalkapitel von 1221, das die Gliederung des Ordens in mehrere Provinzen einführte, wählte Jordan zum Provinzial der Lombardei. Er gehörte nicht zu den Kapitelsvätern. Auf die Nachricht von seiner Wahl hin verließ er Paris. Bevor er in Bologna eingetroffen war, starb dort Dominikus am 6. August 1221.
Am 22. Mai 1222 wählte das Generalkapitel von Paris Jordan zum Nachfolger des heiligen Dominikus in der Leitung des Ordens. Während der 15 Jahre seiner Amtszeit wurde die Verfassung des Ordens ausgebaut. Der Predigerorden breitete sich über ganz Europa aus sowie über Teile von Asien und Afrika. Unermüdlich bereiste er alle Provinzen und nahm immer wieder neue Novizen in den Orden auf. Er predigte vor allem in den Universitätsstädten und begeisterte viele Professoren und Studenten für den Orden.
In seiner Sorge, die kommenden Generationen in der „ersten Liebe“ des Ordens zu halten, verfasste er das Büchlein „Von den Anfängen des Predigerordens“.*
Dem seligen Jordan von Sachsen verdankt der Orden den Brauch, nach der Komplet das Salve Regina zu singen.*
Noch nicht 50 Jahre alt, fand er den Tod bei einem Schiffbruch nahe der syrischen Küste am 13. Februar 1237 anlässlich einer Visitationsreise ins Heilige Land. Papst Leo XII. bestätigte am 10. Mai 1826 seine Verehrung.
Die furchtbare Plage des Bruders Bernhard war der erste Anlaß, daß wir das Singen der Antiphon Salve Regina nach der Komplet zu Bologna eingeführt haben. Von dort begann sich nachher dieser Brauch über die ganze Provinz der Lombardei zu verbreiten, und schließlich setzte sich die fromme, heilsame Gewohnheit im gesamten Orden durch. Ein frommer, vertrauenswürdiger Mann erzählte mir, er habe häufig im Geiste geschaut: Während die Brüder singen „Eja ergo advocata nostra – Wohlan denn unsere Fürsprecherin“, liege die Mutter des Herrn selbst vor ihrem anwesenden Sohn auf den Knien und bete für die Erhaltung des gesamten Ordens. Das sei deshalb erwähnt, um die Andacht der Brüder, die es lesen, mehr und mehr zum Lobe der Jungfrau anzufachen.