Fructuoso Pérez (Todestag 15.8.1936)

Als Journalist arbeitete er bei der Zeitung „La Independencia“ im südspanischen Almería. Fructuoso Pérez verfasste zudem mehrere Schriften – vor allem über Kirche, Kultur und karitative Einrichtungen. Nach der Heirat mit María Barceló Toro trat das Ehepaar dem Laienzweig des Predigerordens bei.


Die seit 1931 regierende sozialistisch-republikanische Regierung wollte Kirche und Staat trennen. Sie reglementierte Vermögen und Tätigkeiten der Orden. Mehrfach griffen republikanischen Gruppen die Redaktionsräume katholischer Zeitungen an. Ferner schloss die Polizei auch die Redaktion von „La Independencia“ über mehrere Wochen. Pérez bezahlte derweil die Gehälter aus eigener Tasche. Im Oktober schrieb er: Wir werden unseren Kurs nicht „ändern, da wir auf die Hilfe Gottes zählen, dem wir unsere Arbeit, unsere Interessen und unser eigenes Leben weihen“. Pérez wurde denunziert, strafrechtlich verfolgt und von den republikanischen Behörden mehrfach grundlos inhaftiert. So nahmen sie ihn mit anderen Personen in einem Café fest, weil einer von ihnen Würfelzucker in ein Papier mit monarchistischen Motiven eingewickelt hatte. Er wurde 1936 wiederholt verhaftet und seine Wohnung wurde durchsucht – vorgeworfen wurde ihm seine Meinung. Nach der Freilassung beobachteten ihn Spitzel. Die Zeitung wurde zensiert.


Im spanischen Bürgerkrieg geriet Almería unter die Kontrolle der republikanischen Streitkräfte. Pérez wurde ohne Anklage und Prozess verhaftet. Die sozialistische Gewerkschaft beschlagnahmte das Büro der Zeitung samt Maschinen und nutze deren bestehende Infrastruktur. „La Independencia“ hatte in 28 Jahren über 8.650 Ausgaben veröffentlicht. Zusammen mit seinen Mitarbeitern und weiteren Katholiken wurde der 52jährige Perez in den frühen Morgenstunden des 15. August 1936 von der Volksfront erschossen. Der Märtyrer Fructuoso Pérez wurde 2022 seliggesprochenen.


Von Norbert C. Schmeiser OP

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Anna Iwanowa Abrikossowa (Todestag 23.7.1936)

Als junge Frau reiste die Moskowiterin durch Europa und lernte in Italien Predigerbrüder kennen. Zurückgekehrt verbreitete Anna im orthodoxen Moskau das katholische Bekenntnis. Sie wurde 1911 Laiendominikanerin (Terziarin). Andere Frauen schlossen sich ihr an. Um die dominikanische Frömmigkeit in Russland heimisch werden lassen, übersetzten sie geistliche Literatur westlicher Autoren und waren karitativ tätig. Das war in einer Phase konfessioneller Toleranz im Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Gemeinschaft wuchs auf 22 Mitglieder an – auch noch als Christen infolge des Putsches der Kommunisten 1917 benachteiligt und unterdrückt wurden. Die Konsequenzen der Repressalien formulierte Anna in einem Brief an ihrem Mann. Er war im griechisch-katholischen Ritus zum Priester geweiht und von den Sowjets verbannt worden. Sie schrieb: „Christus verlangt Opferwillige, die zur völligen Selbstaufopferung bereit sind“. Gegenüber ihren Unterdrückern wollte sie Vergebung walten lassen. Angesichts der Repressionen wählte sie die Leidensfrömmigkeit als Kern ihrer Exerzitien. Weil sie ihrem Mann einen eigenen Bericht und Zeitungsausschnitte über die Feierlichkeiten zum Oktoberputsch zugesandt hatte, wurde sie 1923 verhaftet und 1924 zu 10 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis lebte sie in Armut und verbrachte die Zeit dominikanisch in Gebet und Studium. Wegen einer Krebserkrankung wurde sie 1932 vorzeitig aus der Haft entlassen – unter Auflagen, gegen die sie verstieß, etwa indem sie junge Menschen im Glauben unterrichtete. Wahrheitsliebend gab sie bei ihrer erneuten Verhaftung am 1933 zu Protokoll: „Da ich prinzipiell gegen die Sowjetmacht bin, kritisierte ich die politische Ordnung. Das Fehlen bürgerlicher Freiheiten. Ebenfalls behauptete ich, dass ein Mangel an Organisation in der Volkswirtschaft das Land und das Volk zu Hungersnot und Armut gebracht hatte“. Infolgedessen wurde sie erneut zur Haft verurteilt und starb 1936 an den Folgen des Krebses. Im Zuge des Seligsprechungsprozess wurde sie zur „Ehrwürdigen Dienerin Gottes“ erhoben. Ihre Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus Krankheit kann jederzeit erbeten werden.

Von Hr. N.C. Schmeiser OP

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Adrian Fortescue (Todestag 8./9.7.1539)

1476 in ein adliges Geschlecht in der englischen Grafschaft Devon geboren wurde er 1503 zum Ritter geschlagen. Nach seiner Heirat lebte er auf dem Familiensitz seiner Frau Anne bei Park in Oxfordshire, mit der er 2 Töchter hatte. Dort war er als Friedensrichter tätig. Nach dem Tod seiner Frau 1518 heiratete er erneut und hatte mit seiner zweiten Frau drei Söhne und zwei Töchter. 1513 und 1523 nahm er an Kriegen gegen Frankreich sowie 1520 am Treffen der beiden Könige, Heinrich VIII. und Franz I. von Frankreich teil.
1523 wurde er in den Malteserorden, 1532 in den Johanniterorden und 1533 in Oxford in den Laienzweig der Predigerbrüder aufgenommen. Er schloss sich in Oxford dieser Laiengruppe an. Er suchte in der Unterscheidung der Geister, den Willen Gottes zu suchen und den Rat des Hl. Geistes zu erkennen. Täglich erneuerte er seine Vorsätze und betete um die Gnade der Beharrlichkeit.
Fortescue besuchte die Krönung der 2. Gattin Heinrichs VIII., Anne Boleyn. Allerdings verweigerte er danach – wie auch Thomas Morus – aus Protest gegen dessen Religionspolitik den Treueeid und wurde am 29.8.1534 ohne Anklage verhaftet und in Woodstock verhört. Nach einigen Monaten befreit wurde er im Februar 1539 erneut verhaftet. Wegen Hochverrats ließ König Heinrich VIII. ihn ohne Verhandlung am 8.7.1539 zum Tode verurteilen und einen Tag später enthaupten.
Am 13.5.1894 sprach Papst Leo XIII. ihn selig. Im Tagesgebet wird seine Treue zur katholischen Kirche gelobt. Am 13.5.1894 sprach Papst Leo XIII. ihn selig. Im Tagesgebet wird seine vorbildliche Treue zu Gott gelobt: „Allmächtiger Gott, wir bitten dich: Stärke uns auf seine Fürsprache in der Liebe zu deinem Namen, und lass uns deiner heiligen Kirche bis zum Tod treu bleiben“. Die katholische Kirche feiert sein Fest am 8. Juli.


Von Hr. N.C. Schmeiser OP

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(H)Osanna von Mantuas (17.01.1449- 18.06.1505)

Auf welche Weise kann jemand predigen, dem das im Gottesdienst nicht erlaubt ist? Wegen des Predigtverbots für Laien mussten diese Alternativen suchen.


(H)Osanna von Manuas Predigt bestand in praktizierter Nächstenliebe sowie in Berichten und Briefen über ihre religiösen Erfahrungen. Letztere dokumentieren ihre vertiefte Kenntnis der zeitgenössischen Theologie. Ihr benediktinischer Vertrauter, Hieronymus de Monte Oliveto, legte sie in seiner Lebensbeschreibung 1507 nieder. Thema ihrer Predigt war die seelische Verbindung mit Christus und wie diese sich im Alltag zeigt.


(H)Osannas Bitten, Lesen und Schreiben für die Lektüre theologischer Schriften zu lernen, schlug ihr Vater aus. Dennoch vermochte die Norditalienerin dies nach einiger Zeit – was sie zeitgemäß mit dem „Wunder“ erklärte. Mutig verweigerte sie 14-jährig die von ihrem Vater arrangierte Heirat; der konnte sich ihrer theologischen Begründung, sie nähme Christus zum Bräutigam, nicht verweigern; sie schloss sich als sog. Terziarin dem Laienzweig des Predigerordens an und trug deren Gewand. Mit 18 Jahren formulierte sie ihre Vereinigung mit Jesus als „mystische Ehe“ mit ihm und wählte die bei christlichen Zeitgenossen akzeptierte Form der „Visionen“, um diese Lebensform zu rechtfertigen und zu verbreiten; ihre Liebe zu Gott lebte (H)Osanna, indem sie – entgegen ihrem Lebenstraum – nach dem Tod der Eltern für ihre vielen Geschwister sorgte und wegen dieser Verpflichtung ihre ewigen Gelübde als Terziarin nicht ablegen konnte. Sie wurde regional als geistliche Ratgeberin geschätzt und stand im Briefverkehr mit der örtlichen Herrscherfamilie Gonzaga – auch über Staatsangelegenheiten. (H)Osannas Körper wurde nach ihrem Tod am 18. Juni 1505 in die Kirche des hl. Dominikus gebracht und später in den Petersdom in Rom übertragen, wo sie heute noch ruhen. Sie wurde von Papst Innozenz XII. 1694 seliggesprochen.


Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Luigia Tincani (Todestag 31. Mai 1976) 

Sie wurde 1889 in Chieti in eine bildungsbürgerliche Familie hineingeboren. Nach ihrem Schulabschluss zog sie 1912 nach Rom. Dort erwarb sie 1916 einen Studienabschluss in Pädagogik. Danach unterrichtete sie an einer Schule. Nebenberuflich studierte sie in Mailand an der Katholischen Universität Philosophie und wurde 1925 darin graduiert. Während ihrer Studienzeit war Luigia Tincani im Zusammenschluss katholischer Universitätsstudenten aktiv. 1914 gründete sie den Universitätsclub römisch-katholischer Frauen.

Nach einigen Jahren Lehrtätigkeit sammelte sie eine Gruppe katholischer Lehrkräfte um sich und gründete die „Vereinigung der Schulmissionare der Heiligen Katharina von Siena“ – eine Kongregation dominikanischer Tertiäre. Sie trugen keine Ordenstracht, unterrichteten an öffentlichen Schulen und waren in erzieherischen Berufen tätig. Das Institut breitete sich in Italien und im Ausland aus. 1950 ernannte Papst Pius XII. Luigia Tincani zu dessen Generaloberin auf Lebenszeit.

Um Frauen für ihre Arbeit in Gesellschaft und Kirche zu qualifizieren, arbeitete Tincani mit katholischen Universitäten zusammen. Zudem gründete sie 1939 das Qualifizierte Hochschulinstitut (Istituto Qualified University), um Religionslehrerinnen und Religionslehrer besser auszubilden. Es wurde „Institut von der heiligsten Himmelfahrt Mariens“ („Maria Santissima Assunta“) genannt und vom kirchlichen Lehramt anerkannt. Es öffnete sich bald für Studentinnen und Laien. Dann erhielt es die Bezeichnung „Freie Universität von der heiligsten Himmelfahrt Mariens“.

Luigia Tincani starb am 31. Mai 1976 in Rom. Neun Jahre später begann ihr Heiligsprechungsprozess, in dessen Rahmen sie seit Juni 2011 als „Ehrwürdige Dienerin Gottes“ bezeichnet werden darf. Ihre Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus einer (schweren) Krankheit kann jederzeit erbeten werden. Hinweise über erfolgte Heilungen nach Anrufung Luigia Tincanis bitte an den derzeitigen Postulator fr. Massimo Mancini OP in Rom.

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Antonio Solari (Todestag 14.5.1945)

Die Familie von Antonio Solari wanderte 1861 von Norditalien nach Buenos Aires aus, als er 5 Jahre alt war. Sein Vater starb früh und sein Bruder wurde krankheitsbedingt arbeitslos. Darum arbeitete Antonio für den Lebensunterhalt seiner Familie anstatt wunschgemäß Priester zu werden. Er machte eine Ausbildung in der Justiz und arbeitete im Handelsgericht an. Morgens besuchte er die Messe – abends verteilte er Almosen. 1883 trat er dem Laienzweig des Dominikanerordens bei. Seine Berufstätigkeit am Gericht legte er aus Gewissensgründen 1889 nieder. Durch sein caritatives Tun war er dem Bischof von Buenos Aires bekannt – dieser stellte Antonio Solari als Finanzverwalter seiner Diözese ein.
In der Freizeit besuchte er Arme, Kranke, Obachlose und Sterbende in seiner Stadt. Zudem rief er junge Männer von Straßen und Plätzen zur Glaubensunterweisung, Gefangenen gab er eine Katechese. Antonio Solari hatte die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu durchdringen und zog sie mit seinen Worten in seinen Bann. Zudem unterrichtete er Arbeiter und baute Heime für die Familien körperlich beeinträchtigter Arbeiter. In den Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen fand er Jesus selbst. Für seine caritative Arbeit gewann er andere Mitstreiter und gründete zahlreiche Vinzenz-Konferenzen sowie Arbeiterkreise.
Antonio Solari ist in der Kirche „Unserer Lieben Frau“ in Buenos Aires bestattet. Zeitlebens war der Laiendominikaner ein Apostel der Bedürftigen. Seit Beginn des Seligsprechungsprozesses 1954 wird er „Diener Gottes“ genannt. 1997 wurde die diözesane Phase der Kanonisation abgeschlossen. Seine Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus einer (schweren) Krankheit kann jederzeit erbeten werden. Hinweise über erfolgte Heilungen nach Anrufung Antonio Solaris bitte an den derzeitigen Postulator ist fr. Massimo Mancini OP in Rom.

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Ozana von Kotor

Quelle für Aussagen über das Leben Ozana von Kotors (1493-1565) ist der Bericht des Dominikaners Serano Raci, der den neuzeitlichen Vorstellungen vom frommen Leben einer Frau dominikanischer Prägung entspricht. 

Sie wurde mit dem Namen Jovana Đujović in eine orthodoxe Familie im serbischen Reich geboren. Als kleines Mädchen hütete sie Schafe. Von einem Gefühl der Zugehörigkeit zur Natur und zu Gott durchdrungen hatte sie früh mystische Erlebnisse. 1507 zog sie in die montenegrinische Hafenstadt Kotor, um dort als Dienstmädchen in einer reichen Familie zu arbeiten. Dort lernte sie zu lesen und wurde katholisch. Nachdem sie eine Predigt über die Passion Christi in der Kathedrale von Kotor gehört hatte, wollte sie das Leben als Einsiedlerin führen. Mit dem Segen des Bischofs von Kotor lebte sie in einem kleinen, abgeschlossenen Raum in einer Ecke der Kirche St. Bartolomäus. Durch eine kleine Öffnung hörte sie die Gottesdienste. Nach einiger Zeit zog sie in eine kleine Einsiedelei der von Dominikanern betreuten Kirche Sankt Paul, wo sie bis zu ihrem Lebensende lebte.

Am 25. Januar 1515, wurde sie als Terziarin in den Laienzweig des Predigerordens aufgenommen. Sie nahm den Namen der seligen Ozana aus Mantua (+ 1505) an. Als Kotor Gefahr lief, von einer türkischen Armee belagert zu werden, betete sie für dessen Verschonung, hielt Mahnwachen, fastete bei Brot und Wasser, las die Heiligen Schriften und stickte. Nach deren Abwehr wurde sie  „Engel des Friedens“ genannt. 

Die Bewohner Kotors suchten sie um ihren Rat vor allem bei Streitigkeiten auf. Ihr wurde prophetische Kraft zugesprochen. Viele Gläubige sahen sie als Heilerin von Krankheiten an. Als die Pestepidemie die Stadt bedrohte, erlangte sie deshalb den Status einer Wundertäterin. 

Beim nahenden Tod bat sie darum, in der Kirche St. Paul die Eucharistie als Wegzehrung empfangen zu dürfen. Sie ließ sich die Passionserzählung nach dem Johannes-Evangelium vorlesen und starb am 27. April 1565 im Alter von 72 Jahren. Sie wurde 1934 seliggesprochen.  

Ihr unverwester Leichnahm wird noch heute in einem Glassarg in der auch als „Kirche der seligen Ozana von Kotor“ bekannten Marienkirche Kotors aufgebart (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=Y8XVxjTdSWA).

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Agnes McLaren (Todestag am 17. April 1913)

Im 19. Jahrhundert durften Frauen in Indien wegen der Tradition keinem männlichen Arzt begegnen. Mangels Ärztinnen blieb ihnen medizinische Hilfe verwehrt. Ihre Sterblichkeitsrate war hoch. Um dem entgegenzuwirken, gründete die Schottin Agnes McLaren in Rawalpindi, im heutigen Pakistan, ein katholisches Krankenhaus ausschließlich von und für Frauen. 

Sich durchzusetzen, hatte McLaren gelernt. Sie hatte sich als junge Erwachsene für das Frauenwahlrecht engagiert und unternahm im mittleren Alter enorme Anstrengungen, um einen in England anerkannten Abschluss in Medizin zu erreichen. Nach dem Studium in Frankreich sowie einer Zusatzprüfung in Irland betrieb sie eine Apotheke für Arme und ließ sich aus gesundheitlichen Gründen in Frankreich nieder. Dort behandelte sie vor allem Frauen und Kinder, Reiche und Arme – letztere kostenfrei. 

Auf einer Urlaubsreise war sie von der Predigt eines katholischen Abbé in Lyon so beeindruckt, dass sie ihn um geistliche Begleitung bat. Schließlich konvertierte sie 1898 zum Katholizismus. Weil sie sich von Person und Werk des Predigerbruders Johannes Josef Lataste (1832-1869) angesprochen fühlte, schloss sie sich dem Laienzweig des Dominikanerordens an. Nachdem sie gehört hatte, dass katholischen Frauen in Indien medizinische Hilfe versagt blieb, wollte sie ein Frauenkrankenhaus mit Ärztinnen gründen. Nach der Eröffnung 1909 wirkten Missionsfranziskanerinnen dort in der Krankenpflege. Mc Laren wollte, dass Ordensschwestern dort als Ärztinnen arbeiteten. Das aber war kirchenrechtlich verboten. Um dies zu ändern, unternahm sie 5 Reisen nach Rom – erfolglos. Kurz vor ihrem Tod 1913 nahm eine junge Frau aus dem österreichischen Tirol, Anna Dengel, Briefkontakt mit ihr auf. McLaren konnte ihr einen Studienplatz in Irland verschaffen. Nach ihrem Studium wirkte diese mehrere Jahre in diesem Krankenhaus. 

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Einladung zum gemeinsamen
Studientag
der Dominikanischen Laien
der Provinzen St. Albert und Teutonia


13.-15.10.2023
im Exerzitienhaus Leitershofen bei Augsburg


Wir stehen vor der Fusion unserer beiden Provinzen, deshalb wollen wir diesen Studientag nutzen,
um uns gegenseitig besser kennenzulernen – und uns selber. Im Direktorium von St. Albert heißt es:
„Jedes Mitglied der Dominikanischen Laiengemeinschaft nimmt am Apostolat des
Gesamtordens teil, das Evangelium zu verkünden und so das Heil der Seelen zu fördern.“
Daher lautet das Thema unseres Studientags „Die Predigt der Laien – Ein Blick nach vorn“.


Dürfen Laien predigen? Ein Reizthema, historisch und kirchenrechtlich. Aber warum sind sie dann im
Orden der Prediger. Als Laien? Sicher und zunächst, um gerüstet zu werden, als Christinnen und
Christen zu leben und zu wirken. „Selbstheiligung“ nannte man das früher mit einem schrecklich
missverständlichen Wort. Denn abgesehen davon, dass das erste und letzte Wort jeder Heiligung
„Gnade“ heißt, Immer ging es um Leben aus dem Glauben, in der Familie, im Beruf, im
gesellschaftlichen und politischen Leben. In enger Verbindung zu den Brüdern im „ersten Orden“ und
mit deren Assistenz, um dann, als Laien, zu verwirklichen, was die Tradition dieses Ordens prägt: Das
in Gebet, Kontemplation, Studium Erfahrene einzubringen in die eigene, alltägliche Lebenswelt. Die
hat sich heute radikal verändert, jedenfalls hierzulande. „Ein säkulares Zeitalter“ ist, was unsere Zeit
bestimmt (so der große kanadische Sozialphilosoph Charles Taylor). Entkirchlichung, Entchristlichung
etc. sind weitere Schlagwörter. Das bezeichnet die Herausforderungen heute, gerade für die Laien.
Deshalb gilt es, nach neuen Formen und neuen Orten der Verkündigung Ausschau zu halten. Wo und
wie kann heute Gottes Wort verkündet werden? Durch Laien. Und das ist dann Predigt.
Im Übrigen gilt der kirchenrechtliche Vorbehalt der Predigt für Priester oder Diakon nur in der
Homilie der Messfeier. Damit steht ein weites Feld für Verkündigung und Predigt offen. Dieses Feld
soll beim kommenden Studientag erforscht werden. Ein Blick nach vorn deshalb. Zurück zur
Eingangsfrage „Dürfen Laien predigen?“ Im Sinn des hier Gesagten: Unbedingt!


Referenten
 P. Sebastian Annas OP
 Prof. Dr. Thomas Eggensperger OP, M.A.
 Sr. Dr. Theresia Mende OP
 Prof. Dr. Klaus Bernward Springer


Um auch über unseren dominikanischen Tellerrand zu schauen, haben wir einen Besuch im
Gebetshaus in Augsburg eingeplant. Dort wird uns der Leiter, Dr. Johannes Hartl, um 15 Uhr zu einem
Gespräch erwarten.


Ablauf
Fr 13.10.2023
15:00 Besuch des Gebetshauses in Augsburg (fakultativ) – https://gebetshaus.org/
17:30 Vesper
18:00 Abendessen
19:00 1. Einheit: “Wer sind wir, was machen wir?”
21:00 Komplet


Sa 14.10.2023
7:45 Laudes
9:00 2. Einheit: Vorträge Klaus Bernward: „Dominikanische Laien vom 13. bis zum 20. Jahrhundert:
Leben in Spannung zwischen Orden und Welt“ / Thomas Eggensperger: „Dominikaner sein heute.
Präsenz im öffentlichen – mundanden – Raum“ / Austausch
12:00 Mittagessen
14:30 3. Einheit: Vorträge P. Sebastian Annas: „Die Predigt der Laien – Orte und Wege der
Verkündigung“ / S. Mende: „Neuevangelisierung – das Anliegen dreier Päpste, Erfahrungen und
Perspektiven“
17:30 Vesper
18:00 Abendessen
19:30 4. Einheit: Podiumsgespräch
21:00 Rekreation


So 15.10.2023
7:45 Laudes
9:00 5. Einheit: Reste, offene Fragen, …
11:00 Messe
12:00 Mittagessen


Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt schriftlich an Gabriele Neu-Yilik (gneu-yilik@posteo.de). Die Teilnahmegebühr
muss bis spätestens 15. September 2023 auf das Konto „Dominikanische Laiengemeinschaft in der
Provinz Albert der Große“ überwiesen werden.
IBAN DE72 7509 0300 0007 1104 80
BIC: GENODEF1M05
LIGA BANK EG


Die Teilnahmegebühr beträgt 120,00 € pro Person. Unsere Provinzkasse bezuschusst die Teilnahme
mit 41,00 € pro Person, wer möchte, kann den vollen Beitrag von 161,00 € überweisen. Wer nicht an
allen Mahlzeiten teilnehmen will oder besondere Wünsche hat und wer an dem Treffen im
Gebetshaus Augsburg am Freitagnachmittag teilnehmen will, kann dies bei der Anmeldung mitteilen.


Anreise
Die Adresse des Exerzitienhaus Leitershofen ist
Krippackerstraße 6
86391 Stadtbergen


Die Straßenbahnlinie 6 fährt ab Hauptbahnhof Augsburg Richtung Stadtbergen bis Haltestelle
Pfersee. Ab Pfersee mit der Buslinie 641 bis zur Haltestelle Leitershofen, Brunnenplatz. Von hier sind
es ca. 5 Minuten zu Fuß. Fahrplanauskunft unter https://www.avv-augsburg.de/fahrtauskunft/
Die Adresse des Gebetshauses ist
Pilsener Str. 6
86199 Augsburg
Anfahrt mit dem Zug: Haltestelle Augsburg Messe

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Ða-minh Phạm Trọng (Án-) Khảm (1799-1859)

Heute bekennen sich in Vietnam rund 7 Millionen Menschen zum christlichen Glauben, das sind etwa 7 % der Bevölkerung – davon gehören etwa 100 000 als Laien dem Dominikanerorden an. Grund genug, sich mit ihrer Geschichte zu befassen – zumal 59 von ihnen als Märtyrer heilig gesprochen wurden. Johannes Paul II. würdigte 1988 mit der Heiligsprechung von Ða-minh (Dominikus) Phạm Trọng (Án-) Khảm dessen Lebensopfer für den christlichen Glauben. Der Ehemann und Vater wurde als Terziar Mitglied im Predigerorden und übernahm Verantwortung in seinem Dorf. Die vietnamesischen Herrscher betrachteten das Christentum als Gefahr für den konfuzianisch begründeten Staat und als Vorstufe europäischer Kolonisation. Zur Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen und als Reaktion auf die Hinrichtung von Missionaren griffen die französische Kanonenboote 1858 das Land an. Es kam es zu Ausschreitungen der verarmten Bevölkerung gegen französische Missionare. Dominikus‘ Haus wurde ein Zufluchtsort für verfolgte Priester. Er nahm als Dorfältester christliche Flüchtlinge auf. Der Vorsteher der übergeordneten Stadt bekam Kenntnis davon, dass sich die Köpfe der christlichen Bewegung dort versteckten und sandte Soldaten in das Dorf. Dominikus ermöglichte bei dieser Razzia einem Bischof und Priestern die Flucht. Bei der Durchsuchung fanden dieSoldaten dann die Gewänder der Geflüchteten in Dominikus‘ Haus. Dominikus Phạm Trọng gestand, diese gekauft zu haben. Deshalb wurde er der Auflehnung gegen den Kaiser beschuldigt. Danach hielt einer einen Mann davon ab, dem Befehl des Militärs zu folgen, auf ein auf den Boden gelegtes Kreuz zu treten. Deshalb wurde er gefangen genommen, am 13.1.1859 zum Tode verurteilt und am 11.3.1859 hingerichtet. Die Verfolgungen dauerten bis Mitte der 1880er Jahre und kosteten im 19. Jahrhundert etwa 130.000 Christen das Leben. 117 dieser Märtyrer wurden heilig gesprochenen.

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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