Todestag von Giorgio La Pira

Am 5. November jährt sich der Todestag des früheren, sozial(politisch) engagierten Florentiner Bürgermeisters Giorgio La Pira (9. Januar 1904 – 5. November 1977). Nach seiner Schulzeit absolvierte er in Messina eine Ausbildung zum Buchhalter. In dieser Hafenstadt im Nordosten Siziliens wurde er im Alter von 21 Jahren mit dem Namen Fra Raimondo Terziar (Laiendominikaner) im seinerzeit so genannten „Dritten Orden der Predigerbrüder“. Danach studierte er Rechtswissenschaften, promovierte und wurde Professor für Römisches Recht an der Universität von Florenz. Er gab die Zeitschrift „Principi“ heraus und kritisierte darin den Faschismus. Nach dem Sturz Mussolinis arbeitete er in der Democrazia Christiana am Wiederaufbau von Florenz mit.

Bild Giorgio La Pira – Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Giorgio_La_Pira#/media/File:Giorgio_La_Pira_en_1946.png

La Pira wurde 1951 zum Oberbürgermeister gewählt und setzte sich für die Arbeiter seiner Stadt ein. Leerstehende Villen und Häuser ließ er beschlagnahmen und brachte darin Obdachlose unter. Der Terziar führte einen bescheidenen Lebensstil, wohnte in einer Klosterzelle bei den Predigerbrüdern in San Marco und spendete Bettlern spontan seine Kleidung. Gläubige nannten ihn „Sankt Martin unserer Zeit“ und „politischen Mystiker“. Er setzte sich für Menschenrechte und den Frieden auch auf internationaler Ebene ein. Im Zuge des 1986 eröffneten Seligsprechungsprozesses bestätigte Papst Franziskus 2018 den sog. „heroischen Tugendgrad“ seines Lebens und ernannte ihn zum „Ehrwürdigen Diener Gottes“. Wenn Sie seine Kanonisierung unterstützen möchten, sind Sie eingeladen, folgendes von der Erzdiözese Florenz approbierte Gebet zu sprechen:


Vater der Barmherzigkeit, du hast uns im verehrungswürdigen Giorgio La Pira ein leuchtendes Beispiel eines christlichen Jüngers gegeben, der in allen Situationen und unter allen Umständen seines Lebens half, das Reich Gottes aufzubauen. Durch Gebete, Taten der Nächstenliebe und in der Verteidigung der Armen gebe uns die Gnade, damit wir ihn mit denen sehen dürfen, die als Selige zur Ehre der Altäre erhoben sind. In Christus unserem Herrn.

Herr N.C. Schmeiser OP

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Wo lebte Jesus?


Viele Christen wollen dem Staat Israel seine Existenzberechtigung nicht absprechen. Darum verwenden sie als historische Bezeichnung für das Land an der südöstlichen Mittelmeerküste zur Zeit Jesu wie im Matthäusevangelium 2,1 den zeitgenössischen Ausdruck „Provinz Judäa/Judaia“. Diesen Namen hatte diese Großregion südlich der römischen Provinz Syria nach deren Eroberung durch Pompeius 63 v.d.Z. erhalten. Zum Ende der Regierungszeit des von Rom eingesetzten Königs Herodes I. (37-4 v.d.Z.) wurde Jesus geboren. Während dieser Zeit hieß dieses Gebiet weiterhin „Provinz Judäa/Judaia“. Das galt auch für die nachfolgende Zeit, als dieses Herrschaftsgebiet unter seinen Söhnen aufgeteilt wurde.
Eine römische Provinz „Palaestina“ entstand erst mit der Teilung der Provinz „Syria Palaestina“ 193/194 n.d.Z. in die Provinzen „Syria Coele“, „Syria Phoenice“ und eben „Palaestina“. Kaiser Hadrian hatte die Provinz Judäa“ nach dem Bar Kochba Aufstand (132-135 n.d.Z.) mehr als 100 Jahre nach dem Tod Jesu – in „Syria Palaestina“ umbenannt. Während des 4. und 5. Jahrhunderts wurde die Provinz „Syria Palaestina“ weiter geteilt, 614-628 n.d.Z. durch das persische Sas(s)anidenreich erobert und endete damit.
Wenn sich in antiken Schriften vor 63 v.d.Z. die Bezeichnung „Palästina“ befindet, kann dies selbstredend nicht die Bezeichnung dieses Gebietes als „Palästina“ zur Lebenszeit Jesu belegen.
Es ist mithin historisch unpassend, diese Großregion schon für die Lebenszeit Jesu als „Palästina“ zu bezeichnen. Zudem kann (ungewollt) unterschwellig der Eindruck entstehen, dieses Gebiet sei schon immer „Palästina“ gewesen. Das wäre eine fatale theologisch-politische Positionierung, die derartiger palästinensischer Propaganda auf den Leim geht – vor allem dann, wenn – historisch falsch – isolierte Aspekte der heutigen politischen Verhältnisse verallgemeinert und rückdatiert werden. Denn die historische römische Provinz hat mit dem heutigen Palästina und seinen politischen Implikationen nichts zu tun. Das heutige Palästina und das palästinensische Volk sind Resultat der geopolitischen Ambitionen arabischer Oligarchien seit dem 20 Jahrhundert – vor allem aber ihrer Nähe zur deutschen Regierung von 1933 bis 1945 und dem damit einhergehendem Antisemitismus, der nicht zwingend aus dem Islam hervorgehen muss. Die arabische Bevölkerung im britischen Mandatsgebiet wurde nach Gründung des Staates Israel 1948 plötzlich als „palästinensisch“ bezeichnet. Ihr wurde eine entsprechende Identität zugeschrieben – vor allem nach der Verhinderung der vorgeschlagenen Teilung des Gebietes, welche von Israel akzeptiert worden war, und nach dem sofortigen Angriff auf den erst 24 Stunden alten Staat. Weil dadurch die Grundlagen für die heutigen Probleme in dieser scharfen Form überhaupt erst gelegt wurden, ist es nicht belanglos, wie Christen das Gebiet bezeichnen, in dem Jesus lebte. Darum sind die Titel der Karten sowie Bezeichnungen in der Zeittafel zur biblischen Geschichte und Erläuterungen relevanter Bibelstellen wie zu Lk 1,15 in den Ausgaben der Einheitsübersetzung entsprechend zu ändern. Sonst sind Beteuerungen gegenüber Israel belanglos.


(Dieser Text beruht auf einem Leserbrief, der am 5.10.2023 in der Deutschen Tagespost erschien.)


Herr N.C. Schmeiser OP

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Eine unvergessliche Feier

Am Sonntag, dem 6. August 2023, erlebte die Dominkanische Laiengemeinschaft Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Regensburg einen sehr eindrücklichen Ritus. An diesem Tag wurde in der Klosterkirche Heilig Kreuz das Dominkusfest gefeiert. Elke Maria Laetitia OP legte das Versprechen auf Lebenszeit ab, vor Volker Greogr Nebel, der extra dafür angereist war. Die Bedeutung dieses großen Momentes wurde sichtbar dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie dabei kniete. Gleich anschließend nahm sie Sinthu Theresia OP in die Gemeinschaft auf.


In der Klosterkirche war die Gruppe mit einigen Gästen anwesend sowie auch andere Gläubige, die den Ritus aufmerksam verfolgten. Hauptzelebrant der Vesper war Pater Joachin Somé OP aus Burkina Faso, der momentan sein Promotionsstudium in Theologie absolviert, in Innsbruck.
Der große Moment war Abschluss und Krönung eines Tages, den wir gemeinsam verbracht hatten. Schon vormittags traf man sich zur Heiligen Messe in der Klosterkirche. Am Nachmittag hielt Pater Joachin einen sehr mitreißenden Vortrag über die Spiritualität der Dominikanischen Laien. Im Anschluss daran teilten wir unsere Freude bei Kaffee und Kuchen.


Als Ordensassistentin der Gruppe möchte ich mich bedanken: Bei Volker Nebel für die viele Zeit, die er uns geschenkt hat, für die Geduld beim Üben des Ritus, und für die anregenden Gespräche. Bei Pater Joachin für die einfühlsame Begleitung am Nachmittag. Und – last but not least – bei Elke Maria Laetitia und Sinthu Theresia, die ein so schönes und mutiges Zeugnis für ihren Glauben gegeben haben, und auch dafür, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen!

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Noch freie Plätze

Auf den bald statt findenden Studiengang sind noch 3 Plätze frei. Der Studientag findet vom 13.10.-15.10. im Exerzitienhaus Leitershofen bei Augsburg statt. Die Anmeldung erfolgt über Gabriele Neu-Yilik (gneu-yilik@posteo.de). Alle Informationen finden Sie in einem älteren Beitrag weiter unten.

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Fructuoso Pérez (Todestag 15.8.1936)

Als Journalist arbeitete er bei der Zeitung „La Independencia“ im südspanischen Almería. Fructuoso Pérez verfasste zudem mehrere Schriften – vor allem über Kirche, Kultur und karitative Einrichtungen. Nach der Heirat mit María Barceló Toro trat das Ehepaar dem Laienzweig des Predigerordens bei.


Die seit 1931 regierende sozialistisch-republikanische Regierung wollte Kirche und Staat trennen. Sie reglementierte Vermögen und Tätigkeiten der Orden. Mehrfach griffen republikanischen Gruppen die Redaktionsräume katholischer Zeitungen an. Ferner schloss die Polizei auch die Redaktion von „La Independencia“ über mehrere Wochen. Pérez bezahlte derweil die Gehälter aus eigener Tasche. Im Oktober schrieb er: Wir werden unseren Kurs nicht „ändern, da wir auf die Hilfe Gottes zählen, dem wir unsere Arbeit, unsere Interessen und unser eigenes Leben weihen“. Pérez wurde denunziert, strafrechtlich verfolgt und von den republikanischen Behörden mehrfach grundlos inhaftiert. So nahmen sie ihn mit anderen Personen in einem Café fest, weil einer von ihnen Würfelzucker in ein Papier mit monarchistischen Motiven eingewickelt hatte. Er wurde 1936 wiederholt verhaftet und seine Wohnung wurde durchsucht – vorgeworfen wurde ihm seine Meinung. Nach der Freilassung beobachteten ihn Spitzel. Die Zeitung wurde zensiert.


Im spanischen Bürgerkrieg geriet Almería unter die Kontrolle der republikanischen Streitkräfte. Pérez wurde ohne Anklage und Prozess verhaftet. Die sozialistische Gewerkschaft beschlagnahmte das Büro der Zeitung samt Maschinen und nutze deren bestehende Infrastruktur. „La Independencia“ hatte in 28 Jahren über 8.650 Ausgaben veröffentlicht. Zusammen mit seinen Mitarbeitern und weiteren Katholiken wurde der 52jährige Perez in den frühen Morgenstunden des 15. August 1936 von der Volksfront erschossen. Der Märtyrer Fructuoso Pérez wurde 2022 seliggesprochenen.


Von Norbert C. Schmeiser OP

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Anna Iwanowa Abrikossowa (Todestag 23.7.1936)

Als junge Frau reiste die Moskowiterin durch Europa und lernte in Italien Predigerbrüder kennen. Zurückgekehrt verbreitete Anna im orthodoxen Moskau das katholische Bekenntnis. Sie wurde 1911 Laiendominikanerin (Terziarin). Andere Frauen schlossen sich ihr an. Um die dominikanische Frömmigkeit in Russland heimisch werden lassen, übersetzten sie geistliche Literatur westlicher Autoren und waren karitativ tätig. Das war in einer Phase konfessioneller Toleranz im Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Gemeinschaft wuchs auf 22 Mitglieder an – auch noch als Christen infolge des Putsches der Kommunisten 1917 benachteiligt und unterdrückt wurden. Die Konsequenzen der Repressalien formulierte Anna in einem Brief an ihrem Mann. Er war im griechisch-katholischen Ritus zum Priester geweiht und von den Sowjets verbannt worden. Sie schrieb: „Christus verlangt Opferwillige, die zur völligen Selbstaufopferung bereit sind“. Gegenüber ihren Unterdrückern wollte sie Vergebung walten lassen. Angesichts der Repressionen wählte sie die Leidensfrömmigkeit als Kern ihrer Exerzitien. Weil sie ihrem Mann einen eigenen Bericht und Zeitungsausschnitte über die Feierlichkeiten zum Oktoberputsch zugesandt hatte, wurde sie 1923 verhaftet und 1924 zu 10 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis lebte sie in Armut und verbrachte die Zeit dominikanisch in Gebet und Studium. Wegen einer Krebserkrankung wurde sie 1932 vorzeitig aus der Haft entlassen – unter Auflagen, gegen die sie verstieß, etwa indem sie junge Menschen im Glauben unterrichtete. Wahrheitsliebend gab sie bei ihrer erneuten Verhaftung am 1933 zu Protokoll: „Da ich prinzipiell gegen die Sowjetmacht bin, kritisierte ich die politische Ordnung. Das Fehlen bürgerlicher Freiheiten. Ebenfalls behauptete ich, dass ein Mangel an Organisation in der Volkswirtschaft das Land und das Volk zu Hungersnot und Armut gebracht hatte“. Infolgedessen wurde sie erneut zur Haft verurteilt und starb 1936 an den Folgen des Krebses. Im Zuge des Seligsprechungsprozess wurde sie zur „Ehrwürdigen Dienerin Gottes“ erhoben. Ihre Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus Krankheit kann jederzeit erbeten werden.

Von Hr. N.C. Schmeiser OP

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Adrian Fortescue (Todestag 8./9.7.1539)

1476 in ein adliges Geschlecht in der englischen Grafschaft Devon geboren wurde er 1503 zum Ritter geschlagen. Nach seiner Heirat lebte er auf dem Familiensitz seiner Frau Anne bei Park in Oxfordshire, mit der er 2 Töchter hatte. Dort war er als Friedensrichter tätig. Nach dem Tod seiner Frau 1518 heiratete er erneut und hatte mit seiner zweiten Frau drei Söhne und zwei Töchter. 1513 und 1523 nahm er an Kriegen gegen Frankreich sowie 1520 am Treffen der beiden Könige, Heinrich VIII. und Franz I. von Frankreich teil.
1523 wurde er in den Malteserorden, 1532 in den Johanniterorden und 1533 in Oxford in den Laienzweig der Predigerbrüder aufgenommen. Er schloss sich in Oxford dieser Laiengruppe an. Er suchte in der Unterscheidung der Geister, den Willen Gottes zu suchen und den Rat des Hl. Geistes zu erkennen. Täglich erneuerte er seine Vorsätze und betete um die Gnade der Beharrlichkeit.
Fortescue besuchte die Krönung der 2. Gattin Heinrichs VIII., Anne Boleyn. Allerdings verweigerte er danach – wie auch Thomas Morus – aus Protest gegen dessen Religionspolitik den Treueeid und wurde am 29.8.1534 ohne Anklage verhaftet und in Woodstock verhört. Nach einigen Monaten befreit wurde er im Februar 1539 erneut verhaftet. Wegen Hochverrats ließ König Heinrich VIII. ihn ohne Verhandlung am 8.7.1539 zum Tode verurteilen und einen Tag später enthaupten.
Am 13.5.1894 sprach Papst Leo XIII. ihn selig. Im Tagesgebet wird seine Treue zur katholischen Kirche gelobt. Am 13.5.1894 sprach Papst Leo XIII. ihn selig. Im Tagesgebet wird seine vorbildliche Treue zu Gott gelobt: „Allmächtiger Gott, wir bitten dich: Stärke uns auf seine Fürsprache in der Liebe zu deinem Namen, und lass uns deiner heiligen Kirche bis zum Tod treu bleiben“. Die katholische Kirche feiert sein Fest am 8. Juli.


Von Hr. N.C. Schmeiser OP

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(H)Osanna von Mantuas (17.01.1449- 18.06.1505)

Auf welche Weise kann jemand predigen, dem das im Gottesdienst nicht erlaubt ist? Wegen des Predigtverbots für Laien mussten diese Alternativen suchen.


(H)Osanna von Manuas Predigt bestand in praktizierter Nächstenliebe sowie in Berichten und Briefen über ihre religiösen Erfahrungen. Letztere dokumentieren ihre vertiefte Kenntnis der zeitgenössischen Theologie. Ihr benediktinischer Vertrauter, Hieronymus de Monte Oliveto, legte sie in seiner Lebensbeschreibung 1507 nieder. Thema ihrer Predigt war die seelische Verbindung mit Christus und wie diese sich im Alltag zeigt.


(H)Osannas Bitten, Lesen und Schreiben für die Lektüre theologischer Schriften zu lernen, schlug ihr Vater aus. Dennoch vermochte die Norditalienerin dies nach einiger Zeit – was sie zeitgemäß mit dem „Wunder“ erklärte. Mutig verweigerte sie 14-jährig die von ihrem Vater arrangierte Heirat; der konnte sich ihrer theologischen Begründung, sie nähme Christus zum Bräutigam, nicht verweigern; sie schloss sich als sog. Terziarin dem Laienzweig des Predigerordens an und trug deren Gewand. Mit 18 Jahren formulierte sie ihre Vereinigung mit Jesus als „mystische Ehe“ mit ihm und wählte die bei christlichen Zeitgenossen akzeptierte Form der „Visionen“, um diese Lebensform zu rechtfertigen und zu verbreiten; ihre Liebe zu Gott lebte (H)Osanna, indem sie – entgegen ihrem Lebenstraum – nach dem Tod der Eltern für ihre vielen Geschwister sorgte und wegen dieser Verpflichtung ihre ewigen Gelübde als Terziarin nicht ablegen konnte. Sie wurde regional als geistliche Ratgeberin geschätzt und stand im Briefverkehr mit der örtlichen Herrscherfamilie Gonzaga – auch über Staatsangelegenheiten. (H)Osannas Körper wurde nach ihrem Tod am 18. Juni 1505 in die Kirche des hl. Dominikus gebracht und später in den Petersdom in Rom übertragen, wo sie heute noch ruhen. Sie wurde von Papst Innozenz XII. 1694 seliggesprochen.


Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Luigia Tincani (Todestag 31. Mai 1976) 

Sie wurde 1889 in Chieti in eine bildungsbürgerliche Familie hineingeboren. Nach ihrem Schulabschluss zog sie 1912 nach Rom. Dort erwarb sie 1916 einen Studienabschluss in Pädagogik. Danach unterrichtete sie an einer Schule. Nebenberuflich studierte sie in Mailand an der Katholischen Universität Philosophie und wurde 1925 darin graduiert. Während ihrer Studienzeit war Luigia Tincani im Zusammenschluss katholischer Universitätsstudenten aktiv. 1914 gründete sie den Universitätsclub römisch-katholischer Frauen.

Nach einigen Jahren Lehrtätigkeit sammelte sie eine Gruppe katholischer Lehrkräfte um sich und gründete die „Vereinigung der Schulmissionare der Heiligen Katharina von Siena“ – eine Kongregation dominikanischer Tertiäre. Sie trugen keine Ordenstracht, unterrichteten an öffentlichen Schulen und waren in erzieherischen Berufen tätig. Das Institut breitete sich in Italien und im Ausland aus. 1950 ernannte Papst Pius XII. Luigia Tincani zu dessen Generaloberin auf Lebenszeit.

Um Frauen für ihre Arbeit in Gesellschaft und Kirche zu qualifizieren, arbeitete Tincani mit katholischen Universitäten zusammen. Zudem gründete sie 1939 das Qualifizierte Hochschulinstitut (Istituto Qualified University), um Religionslehrerinnen und Religionslehrer besser auszubilden. Es wurde „Institut von der heiligsten Himmelfahrt Mariens“ („Maria Santissima Assunta“) genannt und vom kirchlichen Lehramt anerkannt. Es öffnete sich bald für Studentinnen und Laien. Dann erhielt es die Bezeichnung „Freie Universität von der heiligsten Himmelfahrt Mariens“.

Luigia Tincani starb am 31. Mai 1976 in Rom. Neun Jahre später begann ihr Heiligsprechungsprozess, in dessen Rahmen sie seit Juni 2011 als „Ehrwürdige Dienerin Gottes“ bezeichnet werden darf. Ihre Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus einer (schweren) Krankheit kann jederzeit erbeten werden. Hinweise über erfolgte Heilungen nach Anrufung Luigia Tincanis bitte an den derzeitigen Postulator fr. Massimo Mancini OP in Rom.

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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Antonio Solari (Todestag 14.5.1945)

Die Familie von Antonio Solari wanderte 1861 von Norditalien nach Buenos Aires aus, als er 5 Jahre alt war. Sein Vater starb früh und sein Bruder wurde krankheitsbedingt arbeitslos. Darum arbeitete Antonio für den Lebensunterhalt seiner Familie anstatt wunschgemäß Priester zu werden. Er machte eine Ausbildung in der Justiz und arbeitete im Handelsgericht an. Morgens besuchte er die Messe – abends verteilte er Almosen. 1883 trat er dem Laienzweig des Dominikanerordens bei. Seine Berufstätigkeit am Gericht legte er aus Gewissensgründen 1889 nieder. Durch sein caritatives Tun war er dem Bischof von Buenos Aires bekannt – dieser stellte Antonio Solari als Finanzverwalter seiner Diözese ein.
In der Freizeit besuchte er Arme, Kranke, Obachlose und Sterbende in seiner Stadt. Zudem rief er junge Männer von Straßen und Plätzen zur Glaubensunterweisung, Gefangenen gab er eine Katechese. Antonio Solari hatte die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu durchdringen und zog sie mit seinen Worten in seinen Bann. Zudem unterrichtete er Arbeiter und baute Heime für die Familien körperlich beeinträchtigter Arbeiter. In den Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen fand er Jesus selbst. Für seine caritative Arbeit gewann er andere Mitstreiter und gründete zahlreiche Vinzenz-Konferenzen sowie Arbeiterkreise.
Antonio Solari ist in der Kirche „Unserer Lieben Frau“ in Buenos Aires bestattet. Zeitlebens war der Laiendominikaner ein Apostel der Bedürftigen. Seit Beginn des Seligsprechungsprozesses 1954 wird er „Diener Gottes“ genannt. 1997 wurde die diözesane Phase der Kanonisation abgeschlossen. Seine Fürbitte um Gebetserhörung für Heilung aus einer (schweren) Krankheit kann jederzeit erbeten werden. Hinweise über erfolgte Heilungen nach Anrufung Antonio Solaris bitte an den derzeitigen Postulator ist fr. Massimo Mancini OP in Rom.

Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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