Am 7. Oktober feierte der Dominikanerorden das Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz
Die große Verehrung der Jungfrau Maria ist auf den Orden übergegangen. Aus ihr entstand im 15. Jahrhundert das Rosenkranzgebet. Alanus von Rupe verbreitete den Psalter Mariens und gründetet 1470 in Douai (Nordfrankreich) die Bruderschaft vom Psalter Jesu und der Gottesmutter Maria. Der Psalter des Alanus zählte 15 Vaterunser, 150 Ave Maria und 150 Geheimnisse aus dem Leben Jesu und Marias.
Am 8. September 1475 erreichtete Jakob Sprenger in der Dominikanerkirche in Köln eine Rosenkranzbruderschaft. Sein Rosenkranz hatte 50 Ave Maria und 50 Geheimnisse. Ein damals entstandenes Rosenkranzbild befindet sich heute in der St. Andreas-Kirche in Köln.
Ein Altarbild aus der Dominikanerkirche in Frankfurt, um 1490 enstanden, stellt bereits die heute üblichen 15 Geheimnisse dar.
Von Köln ging eine rasch wachsende Bewegung aus, die das Rosenkranzgebet bald zur volkstümlichsten Andacht der katholischen Kirche machte. Die Predigerbrüder sorgten für die Verbreitung des Rosenkranzes durch Predigten, Schriften und Errichtung von Bruderschaften.
Als die Türken das Abendland bedrohten, rief Papst Pius V. (ein Dominikaner) die Christenheit zum Rosenkranzgebet auf. Die christliche Flotte siegte am 7. Oktober 1571 bei Lepanto über die Türken. Zur Erinnerung an diesen Sieg gestattete der Papst den Predigerbrüdern alljährlich ein Fest „Unserer Lieben Frau vom Siege“ zu begehen. Unter Papst Clemens XI. verbreitete sich dieser Gedenktag als „Rosenkranzfest“ über die ganze Kirche.
Im 19. Jahrhundert bemühten sich Papst Leo XIII. und die Dominikaner um die Erneuerung des Rosenkranzgebetes. Der Orden sieht im Rosenkranzgebet ein vorzügliches Mittel für alle Gläubigen, um mit Maria die großen Heilsgeheimnisse betend zu meditieren. Die Apostolische Ermahnung „Marialis cultus“ Papst Pauls VI. aus dem Jahr 1975 hat schließlich die ausdauernden Bemühungen mehrerer Generationen von Predigerbrüdern bestätigt.