Katharina de Ricci (1522-1590)

Zeugnisse der geistlichen Schriftstellerin Katharina de Ricci sind ihre überlieferten Meditationen und Briefe an namhafte Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens.


Sie wurde 1522 in eine in Politik und Handel von Florenz bedeutende Familie hineingeboren. Getauft wurde sie auf den Namen Alessandra Lucrezia. Zur Ausbildung und religiösen Erziehung kam sie zu den Benediktinerinnen von Monticelli. Dort fiel sie durch ihre Frömmigkeit auf, die sich in einer andächtigen Betrachtung zum leidenden Jesus zeigte.


Nach ihrer Rückkehr ins väterliche Haus fühlte sie sich zu einem Leben in einer klösterlichen Frauengemeinschaft berufen. Begeistert war das Mädchen vom Dominikaner Hieronymus Savonarola, der die Kirche reformieren wollte. Deshalb interessierte sie sich für den Dritten Orden der Predigerbrüder, bei dem seit Anfang des 16. Jahrhunderts für Terziarinnen Gemeinschaften mit einer Klosterregel gegründet wurden. Im Alter von 12 Jahren nahm deren Konvent von St. Vinzenz in Prato in der Toskana sie auf. Bei ihrer Einkleidung erhielt sie den Namen Katharina. Im Lauf der Zeit übernahm sie das Amt der Novizenmeisterin und führte neue Schwestern an das Leben im Konvent der Dominikaner-Terziarinnen heran. Danach wurde sie Priorin des Klosters und leitete 30 Jahre lang die Klostergemeinschaft. Sie stand in Briefkontakt mit namhaften Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens wie mit dem Gründer der Oratoriumsgemeinschaft Philipp Neri, mit dem Erzbischof von Mailand Karl Borromäus und mit Papst Pius V., in denen sie sich dafür aussprach, die Reformen des Trienter Konzils (1545-63) umzusetzen. Diese Briefe sind bedeutende Zeugnisse der geistlichen Literatur im Italien des 16. Jahrhunderts wie auch ihre Meditationen zum Leiden Jesu, in denen sie Schriftverse über die Leidenserzählungen der Evangelien zusammengestellt hatte. Katharina de Ricci starb am 2. Februar 1590 in Prato und wurde von Papst Benedikt XIV. am 29. Juni 1746 heiliggesprochen.


Von Hr. N. C. Schmeiser OP

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