Fusion unserer beiden Provinzen

Margret Burkarts Ausblick auf eine gemeinsame Provinz

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Nach meiner „Vision“ bezüglich der Fusion unserer beiden Provinzen bin ich gefragt worden. Ja habe ich denn eine „Vision“?

Wenn von Firmenfusionen die Rede ist, schwingt manchmal – besonders bei der Arbeitnehmerschaft dieser Firmen – ein banger Unterton mit, Verlustängste kommen auf, und oft wird etwas davon dann auch Realität. In diese Richtung gingen meine Gedanken bei der bei uns anstehenden Fusion überhaupt nicht.

Schon eher verspüre ich ein wenig so etwas wie Wehmut beim Vergleich von damals und heute. Damals, nach seiner Gründung breitete sich unser Orden so schnell aus, dass die Expansion, eine immer neue (Zell-)Teilung von schon wieder zu groß gewordenen Provinzen auf der Tagesordnung stand oder die Neugründung von Provinzen. Heute nun stehen die Zeichen auf Konzentration und Fusion. Nicht nur zwischen der süddeutsch-österreichischen Provinz St. Albert und der Teutonia, sondern an vielen Stellen in unserer familia dominicana geht es um eine Bündelung der Kräfte. Alles hat seine Zeit.

Von Anfang an hat die Idee der Fusion vor allem ein Gefühl der Freude, Vorfreude bei mir ausgelöst. Am deutlichsten vor Augen habe ich da das Bild einer Heirat. Heirat ist ja auch immer die Sache von zwei Familien, die sich erst vorsichtig beschnuppern, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Bereicherungen wie auch Belastungen feststellen. Sicher Fusion – wie Heirat – ist keine Problemlösung, aber gemeinsam gelingt es vielleicht, auf einer breiteren Basis einige Probleme zu entschärfen. In unserer gemeinsamen Provinz sind zwar größere Entfernungen zu überwinden, aber es gibt mehr Raum, mehr Potential, neue Konstellationen. Einige Formalia werden zu regeln sein, das kann mühsam werden, aber wichtiger scheint mir, dass die „Chemie“ zwischen uns stimmt.

Wie in allen Familien gibt es in unseren Provinzen bunte Hunde, komische Vögel und schwarze Schafe. Auch die kommen alle mit in unsere neue gemeinsame Provinz. Aber vor allem kommen da so viele verschiedene Begabungen, Talente, Berufungen, so viele tolle Menschen zusammen. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf meine neu gewonnenen Familienmitglieder! „Wir können noch viel zusammen machen“ heißt ein Bilderbuch von Friedrich Karl Waechter – Lektüre empfohlen.

Und schließlich wir sind ja längst eins: uns eint schon – trotz aller regionalen Unterschiede – unsere gemeinsame dominikanische Spiritualität. Uns eint das Gebet, uns eint unsere Sendung, gemeinsam haben wir den Auftrag zur Predigt, gemeinsam unseren Vater Dominikus, in dessen Spuren wir gehen.

(Margret Burkart, Berlin August 2020)

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