Das Wort des Herrn predigen

Blick auf Freiburg – Bild: www.pixabay.com

Das Wort Gottes zu verkünden ist ein zentrales Anliegen der Dominikanischen Laiengemeinschaft. Was es bedeuten kann, den Glauben im eigenen familiären und beruflichen Leben sowie in der Freizeit zu predigen, beschäftigt die Freiburger Fraternität „Jordan von Sachsen“ in ihren Treffen. Dies umfasst jegliche Verkündigung in gelebter Nächstenliebe in zwischenmenschlichen Beziehungen wie in Einsatz für eine gerechte Gesellschaft und auch durch das Wort – etwa in einem Vortrag, im Bibelgesprächskreis, beim Besuch Kranker, Pflegebedürftiger, von Senioren und Armen am Rande der Gesellschaft. Denn Freude und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten, in denen wir Jesus begegnen, sind auch Freude und Angst der Jünger Christi (II. Vatikanum, Über die Kirche, 8; Kirche in der Welt von heute, 1, 21). So sind wir etwa durch Zeitgenossen herausgefordert, die Christentum und moderne Gesellschaft als Gegensätze einander gegenüber stellen; ihnen gegenüber gilt es, die volle Anerkennung der legitimen Autonomie der irdischen Wirklichkeiten mit ihren eigenen Gesetzen und Werten zu vertreten (II. Vatikanum, Kirche in der Welt von heute, 36). 

Gruppenmitglieder berichten von Kollegen, die den Glauben an Gott aufgrund ihres (natur)wissenschaftlich geprägten Weltbildes ablehnen. Dann sprechen wir darüber, wie wir in dieser Auseinandersetzung respektvoll verdeutlichen können, dass es keinen grundsätzlichen Gegensatz zwischen Glauben und Naturwissenschaft gibt; das kann geschehen, wenn manden zeitgeschichtlichen Kontext biblischer Schöpfungstexte, ihre Eigenarten und Absicht erklärt sowie andere Zugänge zu diesen Texten eröffnet. 

In unseren Versammlungen zeigt sich, wie wichtig es ist, im Austausch die Zeichen der Zeit zu erforschen, sie im Licht des Evangeliums zu beurteilen und Konsequenzen für das eigene wie das soziale Handeln zu erarbeiten (II. Vatikanum, Kirche in der Welt von heute, 4); das kann sich auf Fragen des Klimawandels bzw. der nachhaltigen Entwicklung ebenso beziehen wie auf die geänderte Rolle der Frau in der Gesellschaft und deren Konsequenzen für ihre Entwicklungsmöglichkeiten in Beruf (Stichworte: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit) und in der Kirche – Hanna Renate Laurien (1928-2010, zuletzt in der Dominikanischen Familie der Berliner St. Paulus-Gemeinde) hatte daran mitgewirkt, auf den Gedenktag der dominikanischen Mantellantin Katharina von Siena (29. April) den „Tag der Diakonin“ zu legen, der der Zulassung von Frauen zum diakonischen Dienst gewidmet ist. Innerhalb von Pfarrgemeinden engagieren wir uns dafür, die bewusste und tätige Teilnahme der Gläubigen an liturgischen Feiern umzusetzen (II. Vatikanum, Über die Liturgie, 14, 27).

Herr Norbert Chabakuk Schmeiser OP

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