Kommentar zu Corona-Demos

Viele Christen machen sich derzeit Sorgen um den Kirchgang angesichts von Corona. Wer Gottes-und Nächstenliebe wie Jesus als Einheit begreift, wirft den Blick über den eigenen Tellerrand und sieht, dass auf bisherigen Corona-Demos von einigen Teilnehmer/innen der Schild Davids (Davidstern) getragen wurde; damit setzen diese Personen ihre Lage in einem demokratischen Rechtsstaat mit der von Jüdinnen und Juden gleich, die einen gelben Stern vom 1.9.1941 bis zum 8.5.1945 zwecks Stigmatisierung tragen mussten und die damit schutzlos vor willkürlichen Übergriffen (Bespucken, verbale Demütigungen, Diebstahl, Festnahmen etc.) waren. Auf diese Weise wurde das für das Judentum bedeutsame Symbol im Zuge der schrittweisen Diskriminierung bewusst missbraucht. Der Schild Davids wurde zugleich zu einem der Symbole des millionenfachen Mordes an jüdischen Menschen. Es ist die soziale Verantwortung von Christgläubigen, heute zu sagen: Wer sich dieses Symbol jetzt zu Nutze macht, instrumentalisiert das Leiden der Ermordeten wie Überlebenden der Shoah für die eigenen Zwecke. Die eigene Meinung kann jede und jeder frei äußern, ohne dies auf eine Art zu tun, die von Betroffenen als Verharmlosung des Genozids empfunden wird. 

Ein Kommentar von Herrn Norbert Schmeiser OP

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