„liebet einander“














Bild: Unsplash/K.Mitch Hodge

Der Gründonnerstag ist ein Tag seltsamer Spannung.
Wir haben den Liebesakt Jesu in der Fußwaschung, das letzte Abendmahl, den Verrat des Judas und das Aushalten im Garten Gethsemane.
Jeder Teilaspekt an sich einen eigenen Tag wert.

Alle Teile haben aber eines gemeinsam: die absolute Liebe Jesu.
Ob es die demütige Selbsterniedrigung bei der Fußwaschung ist, dieser Dienst, der scheinbar unnötig ist und Anstoße bei seinen Jüngern erregt; ob es das Abendmahl ist, dass seine Selbsthingabe für uns betrifft, die die Liebe Gottes zu uns vollends verkörpert; ob es der Verrat des Judas ist, der nicht verhindert wird, sondern im liebenden Gehorsam angenommen wird; oder ob es die vertrauend-liebende Annahme des „bittren Kelches“ ist.

Unsere lieb gewonnenen Traditionen haben uns alle über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, in das Geheimnis dieser Tage eingeführt. In der Liturgie konnten wir uns in diese Erfahrungen Jesu einbezogen fühlen, wurden in der Wortverkündigung, den verschiedenen Traditionen und im Sakrament der Eucharistie geistlich ergriffen. Aber, was nun?

Der Verzicht auf unsere Formen ist ein tiefer Schmerz. Es fehlt das Tragende. Es fehlt die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie. Es fehlt die Gemeinschaft der Gläubigen. Wir könnten uns darüber aufregen, enttäuscht sein oder einfach nur klagen. Die Frage ist: Was hilft das? Richtig, es bringt nicht. Im Gegenteil. Wir werden noch weniger dieses Triduum begehen können. Wir verlieren das Wesen dieser Tage.

Was Christus uns in dieser Zeit zeigt, sind nicht Ärger, Wut und Enttäuschung. Er hätte jeden Grund gehabt. Er ist liebend, vertrauend und hingebungsvoll. Das können auch wir sein.
Wir können in des Lesungstexten des heutigen Tages das Wirken Jesu entdecken, können in Stille (allein oder im Kreis der Hausgemeinschaft) beten, können uns die Verlassenheit und den Schmerz Jesu vor Augen führen und auch ein festliches Abendmahl begehen.

Gehen wir diesen Tag mit Christus.
Lassen wir uns auf das Anders-Sein ein.
Nehmen wir – wie ER selbst – das bedrohlich-unbekannte an,
um daran zu wachsen in der Liebe zum Vater.

Mit brüderlichen Grüßen
Euer Felix

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