Der moderne Mensch und das Evangelium – Zum Todestag von Edward Schillebeeckx am 23. Dezember 2009

Den Menschen von Jesus und Gott zu erzählen war das Lebensmotto von Edward Schillebeeckx (geb. 1914). Er griff dabei auf Erfahrungen des heutigen Menschen zurück und warb für eine einladende Kirche. Vor 10 Jahren, ist der flämisch-niederländische Dominikaner in seinem Lebens- und Wirkungsort Nijmegen gestorben. 25 Jahre war er Professor für Dogmatik an der dortigen katholischen Universität. Er veröffentlichte Bücher wie „Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden“, „Christus und die Christen. Die Geschichte einer neuen Lebenspraxis“ und „Menschen. Die Geschichte von Gott“. Es ging Schillebeeckx darum, von Gott in der Sprache der Menschen zu sprechen.

Seine Theologie konfrontierte Alltagswirklichkeit mit dem Evangelium. Dabei suchte er zunächst das Gespräch mit der gegenwärtigen Kultur, mit den Humanwissenschaften und von dort aus dachte er die Vermittlung des Glaubens. Theologische Inhalte gab er bezugnehmend auf für alle Menschen nachvollziehbare Erfahrungen weiter, um den Glauben seiner Generation glaubwürdig wiederzugeben. Konkret suchte er in der Gegenwart nach Orten der Gotteserfahrung, die er verständlich machen wollte. Diesem Weg lag seine Überzeugung zugrunde, dass Jesus als definitives Heil Gottes in die Welt gekommen sei und als solcher von den heutigen Menschen verstanden werden müsse, damit sie ihm nachfolgen könnten. Seine Vorstellung von einem verbesserten Verhältnis von Kirche und Moderne brachte er als Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ein. Sein Werk wurde in der Zeit kirchlichen Aufbruchs begeistert aufgenommen.

Angesichts seines Krebsleidens und des nahenden Todes sagte Schillebeeckx vor seinem 90. Geburtstag, er halte sehnend Ausschau nach dem lebendigen Gott, in dessen Dienst er sich gestellt habe.

Bild: Peter Weidemann, pfarrbriefservice.de

Von Norbert Schmeiser, erschienen in: Konradsblatt 103. Jhg, 22.12.2019, Heft Nr. 51-52, S. 13.

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