Der Europäische Rat der Dominikanischen Laiengemeinschaften (ECLDF) hat in diesem Jahr zu einer besonderen Adventsaktion aufgerufen, die sich „Courronne d’Avent“ – Adventskranz – nennt. Dominikanische Laien aus ganz Europa haben Texte oder Videos zur Verfügung gestellt, die die adventliche Erwartung und das Weihnachtsfest zum Thema haben. Heute beginnen wir mit einem Beitrag aus Belgien.
Übersetzung:
PP: Die Geburt Jesu Christi ist etwas noch nie Dagewesenes – in einem Stall in eine Krippe gelegt. Wer hätte gedacht, dass der Retter der Welt in solcher Armut geboren werden würde? Eine vornehmere Umgebung wäre passender gewesen. Und der Ausgang war völlig unsicher: Maria war fast verstoßen worden. Sie ging für eine Weile zu ihrer Cousine Elisabeth – hat sie dort Zuflucht gesucht?
DO: Ich finde diese Geschichte ganz besonders bewegend -eine sehr junge Frau, zum ersten Mal schwanger, die die tiefgreifende Umwälzung in ihrem Körper und ihrer Seele durchmacht, verursacht durch eine Geburt, die sich in ihr vorbereitet. Und das unter schwierigen Umständen: Ablehnung, Verständnislosigkeit. Es ist schön, sich vorzustellen, das die Worte des Erzengels Gabriel beiden Frauen geholfen haben. Maria wird immer dargestellt als diejenige, die ihrer Cousine zu Hilfe eilte, um ihr zu Diensten zu sein. Aber wer war wem zu Diensten? Was kann schöner sein als diese beiden Frauen, die sich gegenseitig helfen, die Jüngere bestimmt flinker, währen die Ältere weisen Rat gibt. Die beiden Frauen ganz allein angesichts dieses wachsenden Lebens – Maria beginnt ihre Schwangerschaft ohne die Unterstützung eines Vaters und Elisabeth durchlebt ihre ohne die verbale Unterstützung ihre Mannes, der durch die unglaubliche Situation mit Stummheit geschlagen wurde.
PP: Und dann, schon ziemlich nahe an der Geburt, macht sich das Paar auf den Weg nach Bethlehem. Keine gute Idee, wenn man sich eine einfache Geburt einer ausgeruhten Mutter unter günstigen Umständen wünscht. Obendrein, erzählt uns Lukas, dass die Geburt unter prekären Umständen stattfindet, ohne angemessenen Unterkunft und ohne Annehmlichkeit. Alles scheint sic gegen diese Geburt zu wenden. Aber das Leben gewinnt die Oberhand über alles! Das Kind ist geboren und lebt! Das Leben siegt! In unseren Pfarreien in Belgien wurde die Armut der Geburt Christi lange Zeit mit der extremen Armut in unseren Regionen assoziiert worden. Die Vorschläge der Kirche für den Advent wurzeln in der Solidarität mit den Armen als Vorbereitung für uns, Christus Willkommen zu heißen. Deshalb werden Spendenaufrufe organisiert für Organisationen, dei den Bedürftigen helfen.
DO: Ich finde diese bevorzugte Option für die Armen so schwierig. Wir vermeiden oft die Konfrontation zwischen unserem Wohlstand und den Armen, die uns von Christus als unsere Brüder und Schwestern gegeben sind. Der Weg durch den Advent könnte vor allem eine Bekehrung des Herzens sein.
PP: In der tat! Für mich bedeutet der Advent vor allem, Solidarität mit den Armen zu zeigen, indem wir selbst arm werden, so dass wir wirklich auf das Kommen Christi warten, darauf dass Christus einen Platz in uns selbst hat. Advent bedeutet, uns zu reinigen, um Ihn willkommen zu heißen, unsere weißen Kleider anzuziehen, um an dem Fest teilzunehmen, das seine Ankunft unter uns feiert. Advent bedeutet, uns Gott zuzuwenden, unsere alten Kleider auszuziehen, um das Leben in Fülle zu leben. Das klingt ähnlich wie der Weg auf Ostern zu, wo auch auch alles gegen Christi Überleben verschworen scheint. Aber das Leben siegt!
Nativity icon by Jacques Noé, from the St Dominic and St John fraternity (Liège). Website: http://www.iconoe.be/