Ein Maria-Schmerzen-Bildnis in der Kirche St. Martin von Weinfeld, einem Ort am Weinfelder Maar in der Eifel. Heute gehört die Kirche, eine der ältesten in der Eifel, zu Schalkenmehren, denn der Ort Weinfeld musste wegen der Pest aufgegeben werden.
Hl. Albertus Magnus (um 1200-1280)
Über die Natur des Guten,
Die beiden Pole der Welt
Es gibt zwei Dreh- und Angelpunkte des Himmels, um die sich der ganze Himmel bewegt: das sind die beiden Pole. Der eine ist der Erlöser, der sich im Zentrum befindet, denn in ihm ist nur Licht und keine Finsternis ist in ihm; der andere ist der Schoß, in dem er Fleisch angenommen hat. Um diese beiden Pole dreht sich der Himmel, mit Hilfe der Fürbitte leistenden Mutter und jener des Erlösers am Kreuz. Denn durch die Fürbitte Mariens und durch den Leib und das Blut des Erlösers übt der Herr seine Gerechtigkeit über die Völker aus. Die Achse der Barmherzigkeit, die die Welt erhält, dreht sich um diese beiden Dreh- und Angelpunkte oder Pole, da wir durch die Mutter Zugang zum Sohn und durch den Sohn Zugang zum Vater haben. So geleitet, haben wir keinerlei Angst, es könne uns die Versöhnung verweigert werden. Diese beiden Sterne, diese Dreh- und Angelpunkte oder Pole des Himmels, bewegen sich nicht; um sie herum dreht sich, wie um zwei unerlässliche Fixpunkte, die ganze Weite des Himmels.
Als deine Mutter, o Wort,
dich mit Nägeln ans Kreuz geheftet sah,
da ward ihre Seele
mit den Nägeln bitterer Trauer und mit Pfeilen verwundet.
Als dich, du Süßigkeit aller, die Mutter erblickte
wie du mit bitterem Tranke getränkt wardst,
rannen aus ihren Augen bittere Ströme von Tränen.
Furchtbar bin ich verwundet.
Mein Inneres zerreißt es, o Wort,
da deinen ungerechten Tod ich schaue,
so sagte die Allheilige weinend.
Wehe, Simeons Weissagung ist nun erfüllt;
denn dein Schwert, o Emmanuel,
durchbohrte mein Herz.